Das Projekt hat es in die shortlist des BDA-Preises Über Oberbayern 2024 geschafft
Über neun Jahre stand die Rohbauruine eines missglückten Bauträgergeschäfts inmitten einer idyllischen oberbayrischen Gemeinde. Der als Reihenhaus genehmigte Baukörper erfuhr während seiner damaligen Errichtung zahlreiche Abweichungen von der Genehmigung woraufhin der Bau durch die Bauaufsichtsbehörde eingestellt wurde. Seither prägte zum Leidwesen der Anwohner das triste Antlitz des unvervollständigten Gebäudes die Örtlichkeit. Unser Bauherr erwarb diese Ruine und beauftragte uns auf dem Grundstück ein Ensemblehaus mit zwei großzügigen Wohneinheiten zu errichten.
Letztlich schufen wir ein Konzept indem maximal mit dem Bestand gearbeitet werden konnte und somit ein Komplettabbruch mit den dazugehörigen ökologischen Folgen vermieden werde konnte. Was daraus entstand ist ein Unikum welches auf dem leeren Blatt Papier beziehungsweise einem leeren Grundstück in dieser Art niemals gebaut worden wäre.
Die Trennwand der zwei Wohneinheiten wurde mittels eines Lichthofes zerschnitten und eigentlicher Innenraum zum lichtverteilenden Aussenraumhof umgewandelt. Über drei Stockwerke bis in das im Hang vergrabene und zum Tal freie Untergeschoss gelangt somit natürliches Tageslicht an zentraler Stelle und führt zu spannenden und atmosphärischen Situationen in den Räumlichkeiten. Durch die architekturaffine Bauherrschaft durften wir Bauteile des ehemaligen Bestands in unverblümten Rohzustand sichtbar belassen.