Erdüberdeckte Doppelgarage

Die bestehende, morbide Einzelgarage aus Beton war in die Jahre gekommen. Die Textur gezeichnet vom Lauf der Zeit. Die Oberfläche von den Witterungseinflüssen verschlissen und die Grenzen zwischen Natur und Baukörper über die Jahre durch wildernde Bepflanzung verschwunden.

Alles in allem, ein Stück gewachsene, kontrastlose und selbstverständlich gewordene Harmonie. Ein Gleichgewicht aus künstlich Geschaffenem und natürlicher Selbstverständlichkeit mit sukzessiven Veränderungsproszess.

Wie kann man so ein gewohntes Bild mit seinen haptischen und visuellen Schönheiten in einen neuen Baukörper implantieren?

Noch dazu, wenn durch einen vergrößerten, voluminöseren Eingriff in den Hang durch eine Doppelgarage sich eine neue Situation für den bestehenden Garten und die Hangkante darstellt. Wie verträgt sich die Garage mit dem darüber angelegten, seit Jahrzehnten gewachsenen, idyllischen Obstgarten und dem Blick hinunter in das bebaute Zentrum des Dorfes mit dem zum Himmel gestreckten Zwiebelturm der Ortskirche?

Schnell war klar, dass ein konventioneller Bau mit Giebeldach weder funktionell noch visuell eine Option darstellte. Intention ist ein vom Obstgarten aus nicht in Erscheinung tretender und von der Hangkante aus präsenter und ansprechender Garagenbauköper mit zeitgemäßer, baukulturell evolutinierter Sprache und kontextueller Materialität.

Wie ein Bleistiftstrich zieht sich eine feine Linie durch den Garten. Eine Schnittstelle zwischen Natur und Baukörper. Darunter, unterhalb der Grasoberfläche des Obstgartens, die Doppelgarge. Von der Hangkante aus zieht sich ein breites Band um den Baukörper als würde es versuchen den Hang zurückzuhalten. Die Betonoberfläche so bearbeitet, dass sie der Textur der alten, nebenstehenden Natursteinmauer gleicht. Reduziert und schnörkellos bezieht die Fassade des Bauköpers seine untergeordnete Stellung in der Hierarchie des Anwesens.

Die fast unsichtbare Einfahrtslösung bestärkt den Minimalismus des skulpturalen Eckbaukörpers und reduziert damit die visulle Prägnanz des Baukörpers, welche er aufgrund seiner topographischen Lage besitzt.

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